Der gute Schlafplatz

Gut schlafen ist kein Zufall

 

Melatonin und Schlaf-Forschung


Gesunder Schlaf ist lebenswichtig

Gute Nacht? Etwa 1/3 unserer Lebenszeit verschlafen wir. Im Schlaf finden wichtige Regenerationsprozesse im Körper statt. Während einigen Schlafphasen werden Blutdruck, Atem und Pulsfrequenz im Vergleich zum Wachzustand deutlich gedrosselt. Ohne zu schlafen könnten wir alle nicht überleben. Schlafqualität bedeutet auch Lebensqualität - für die wir selbst viel tun können.

 

Wer viel schläft lebt gesünder?

Die meisten Menschen pendeln sich auf 7 Stunden Schlaf ein. Diese Schlaftypen haben laut Statistiken die höchste Lebenserwartung. Pauschal kann man das aber nicht sagen. Eine Zeit zwischen 5 und 9 Stunden gilt als normal. Viele Menschen verkennen ihren Biorhythmus und sind daher chronisch übermüdet, warnen schon lange die Schlafforscher. Der Erholungswert des Schlafes liegt ohnehin nicht in der Dauer. Faktoren wie Schlafumgebung und Schlafklima spielen eine grössere Rolle. Nicht nur zu wenig Schlaf ist ungesund, auch das andere Extrem ist nicht zu empfehlen.

 

Ist der Schlaf vor Mitternacht am gesündesten?

Ist ein Mythos aus vergangener Zeit. Richtig ist allerdings, dass man in der ersten Tiefschlafphase besonders tief schläft und der Körper sich in dieser Zeit besser und gut erholt. Deshalb sollte diese wichtige Zeit möglichst ungestört sein. Die Schlaftiefe wird von der inneren Uhr gesteuert - und nicht vom Wecker. Wichtig für guten Schlaf ist die Regelmässigkeit und eine gute Schlafaustattung.

 

Schläft man die ganze Nacht durch?

Wenn man Morgens mit dem Gefühl aufwacht, tief und fest geschlafen zu haben, hat man bestimmt eine erholsame Nacht verlebt. Ob es ganz lückenlos zuging, ist allerdings zweifelhaft. Es ist völlig normal und wichtig bis zu 30 Mal pro Nacht zu erwachen. Meistens dauert die Wachphase nur wenige Minuten und man kann sich am nächsten Tag nicht mehr daran erinnern.

 

Steigert ein Kurzschlaf die Leistung und das Wohlbefinden?

Ein Nickerchen kann erwiesenerweise wahre Wunder für Konzentration und Leistungsfähigkeit bewirken. Es sollte allerdings eine halbe Stunde nicht überschreiten, damit der Kreislauf nicht komplett ,,heruntergefahren" wird. Wer sich so ein Powernapping leisten kann, profitiert sehr von dieser kleinen Auszeit. Schön wenn mehr Arbeitgeber diese Möglichkeit für sich und ihre Belegschaft entdecken würden. Es würde sich für beide Seiten lohnen.

 

Alkohol als Einschlafhilfe?

Bei der Wahl von Alkohol als Schlummertrunk ist definitif abzuraten. Man gerät schnell in eine Abhängigkeit und der Schlaf wird empfindlich durch den Alkoholabbau gestört. Eine störfreie Schlafumgebung, eine Raumtemperatur von 16-18 Grad Celsius und ein gut abgedunkeltes Schlafzimmer sind für einen erholsamen Nachtschlaf optimale Voraussetzungen. Fernseher, Laptop, Radiowecker haben strenggenommen nichts im Schlafraum zu suchen.

Vor dem Schlaf sollte man nicht essen?

Mit einem allzu üppigen Abendmahl gibt man Magen und Darm übermässig viel zu tun, was dem erholsamen Schlaf abträglich ist. Man schläft nicht so tief, träumt oft schlecht und wacht immer wieder für eine längere Zeit auf. Wer aber 2 bis 3 Stunden vor dem Schlafengehen auf schweres Essen verzichtet, ist auf der sicheren Seite.

 

Guter und ergiebiger Schlaf macht schön?

Der Schönheitsschlaf ist alles andere als ein Mythos - es ist wissenschaftlich belegte Realität. Menschen die zuvor richtig ausgeschlafen haben, werden von ihrer Umgebung als deutlich attraktiver wahrgenommen. Ein Grund dafür ist dass unsere Haut im Schlaf mit wichtigen Hormonen versorgt wurde, was die nächtliche Regeneration bewirkt. Die Haut wirkt nach einem erholsamen Schlaf straffer, jünger und gesünder.

 

Fördern Schlafprobleme Krebs?

Fördert Schlaflosigkeit Krebs? Über 80 verschiedene Schlafstörungen gibt es. Isländische Forscher haben nun eine neue Spätfolge der durchwachten Nächte entdeckt: Bei Männer verdoppelt sich das Risiko für Prostatakrebs. Prostatakrebs ist eines der führenden Gesundheitsproblemen bei Männer mit Schlafstörungen. Ungestörter Schlaf könnte eine gute Möglichkeit bieten, Tumore an der Prostata vorzubeugen, hoffen nun die Forscher. Schon lange ist bekannt, dass sich bei Frauen mit Schlafproblemen, das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, erhöht. Auffällig bei all diesen Krebspatienten ist, je schwerer die Schlafstörung desto höher die Wahrscheinlichkeit für das Krebsleiden. Prävention durch gutem Schlaf? Wünschenswert wäre es.

 

Schlafforscher schlagen Alarm!

Müdigkeit am Steuer wird nach Meinung von Wissenschaftler als Unfallursache auf unseren Strassen extrem unterschätzt. 42%!!! der Befragten Autofahrer und Lastwagenfahrer bekennen sich zu Schlafattacken hinter dem Lenkrad. Hauptgrund sind zu wenig erholsamer Schlaf oder andauernde Schlafstörungen. Jeder 5. Unfall wird durch Übermüdung verursacht. Sekundenschlaf ist die häufigste Ursache bei schweren und tödlichen Unfällen.

 

Melatonin - das Hormon der Nacht

Melatonin stellt unser Körper selbst her. Die Zirbeldrüse, eine winzige Hirnregion, schüttet das Hormon während der Dunkelheit aus, deshalb werden wir abends müde. Andere Produktionsorte sind der Darm und die Netzhaut des Auges. Zwischen 1 und 4 Uhr Nachts arbeiten diese auf Hochtouren. Das Blut bringt das Hormon in jede Körperzelle.

Ein zu niedriger Melatoninmangel kann zu Schlafstörungen, Kopfweh und Magenprobleme führen. Zuviel Licht vor dem Einschlafen beinflusst den Blutdruck und erhöht das Diabetes-Risiko. Der Schlafraum sollte gut abgedunkelt sein. Auch bei Nachtschichtarbeit kann der Melatoninhaushalt gestört werden. Melatonin reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus und die innere Uhr. Melatonin macht müde, fördert das Einschlafen und drosselt manche Körpervorgänge, während es andere aktiviert. So senkt zB. Melatonin in der Nacht die Körpertemperatur und stimuliert das Immunsystem.

Weitere Effekte sind: Antioxidantische Wirkung, Beeinflussung der Ausschüttung von Sexual-hormonen, senkt den Energieverbrauch, hat Einfluss auf den Hippokampus im Gehirn und damit auf das Lernen und Gedächtnis. Wirkt als Radikalfänger. Deshalb vermutet man dass sich Melatonin günstig auf die Zellalterung auswirken kann. Als Radikalfänger kann Melatonin bis zu einem gewissen Masse vor Schäden im Erbgut (DNA) und dadurch vor einer Entartung der Zellen schützen. E-Smog-Belastung kann die Melatoninproduktion behindern oder sogar verhindern. Störfrei schlafen macht Sinn und fördert die Regenerationsfähigkeit.